Noch bis zum 31. Januar können sich Potsdamerinnen und Potsdamer mit ihren Hinweisen und Anmerkungen zum gesamtstädtischen Fußverkehrskonzept einbringen. Die Stadtverwaltung hat das Konzept erarbeitet, um die Situation für Fußgängerinnen und Fußgänger zu verbessern und die Verkehrssicherheit in der Landeshauptstadt Potsdam insgesamt zu erhöhen. Es ist seit dem 16. Dezember ONLINE einsehbar.
Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, sagt: „Wir wollen die Stadt für alle lebendiger und attraktiver machen. Die Verbesserung der Fußwege, mattraktive Wegebeziehungen in der gesamten Stadt und eine barrierefreie Erreichbarkeit von wichtigen Orten und Einrichtungen haben für mich daher eine sehr hohe Priorität. Zufußgehen ist die natürlichste und umweltverträglichste Form der Mobilität und jeder Weg – ob mit dem Rad, dem Auto oder einem öffentlichen Verkehrsmittel – beginnt und endet mit einem Fußweg. Deshalb betreffen die Bedingungen für den Fußverkehr alle Bevölkerungsgruppen einer Stadt. Ganz besonders aber jene, die in ihrem Alltag einen geringeren Bewegungsradius haben und einen Großteil ihrer Wege zu Fuß zurücklegen, wie ältere Menschen, mobilitätseingeschränkte Personen und Kinder. Besonders für diese sind gute Voraussetzungen wichtig, damit die Wege im Alltag möglichst barrierearm zurückgelegt werden können.“
Bei der Erarbeitung des Fußverkehrskonzeptes wurden bestehende Mängel in der Fußverkehrsinfrastruktur analysiert und Maßnahmen vorgeschlagen, wie diese behoben werden können. Dabei erfolgte eine Prioritäteneinteilung der Maßnahmen je nach Nutzungseinschränkung und Kostenhöhe bzw. Planungszeit. Das Konzept enthält ebenso Aussagen zu den notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen, um die Fußverkehrsinfrastruktur in Potsdam zu unterhalten und auszubauen.
Das Konzept wurde unter Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet. Neben der beauftragten Bestandsaufnahme zu Infrastruktur und Mängelanalyse fand im Sommer 2019 eine Bürgerveranstaltung mit drei Stadtteilspaziergängen und die Kinder- Jugendbeteiligung statt. Darüber hinaus gab es einen Begleitkreis aus unterschiedlichen Verwaltungsstellen und Verbänden.
Insgesamt besteht das Konzept aus einem Berichtsteil sowie erläuternden Anlagen zum Vorrangnetz, zu Fußverkehrszählungen, zur Bestandsbewertung, die Maßnahmeliste und die Protokolle der Stadtteilspaziergänge. Ein Straßenverzeichnis hilft den interessierten Bürgerinnen und Bürgern, schnell die entsprechenden Straßen in der Liste zu finden. In einer Tabelle sind mehr als 1.900 Maßnahmen erfasst, die im weiteren detaillierter zu planen oder zu prüfen sind. Davon sind 233 Sofortmaßnahmen enthalten, wie zum Beispiel die Verbesserungen der Sichtbeziehungen an Kreuzungen und Querungsstellen, weitere Bordsteinabsenkungen oder die Verlagerung von Sondernutzungen (Geschäftsauslagen, Werbeaufsteller, Außengastronomieflächen im Gehwegbereich etc.). Auch bereits geplante Maßnahmen zur Fußverkehrsförderung, wie die Erneuerung der Brandenburger Straße im Bereich der jetzigen Fußgängerzone als auch die Erweiterung der Fußgängerzone und Erhöhung der Aufenthaltsqualität in der Brandenburger Straße zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Am Bassin sind im Fußverkehrskonzept enthalten.
Bis zum 31. Januar 2021 sind alle Potsdamerinnen und Potsdamer aufgerufen, sich zu beteiligen und Hinweise und Stellungnahmen per Mail an verkehrsentwicklung@rathaus.potsdam.de abzugeben. Aufgrund der derzeitigen Pandemielage ist eine andere Form der Beteiligung vorerst leider nicht möglich.
Nach der Auswertung der Rückmeldungen der Potsdamerinnen und Potsdamer soll der Konzeptentwurf im Mai in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht und im Fachausschuss erörtert werden. Mit einem Beschluss des Konzepts wird im 3. Quartal 2021 gerechnet.
Bildquelle: Brandenburger Straße (Foto: LHP/Barbara Plate) – www.potsdam.de
Beitrag vom: 14. Januar 2021