Seit vielen Jahrzehnten steht der Eurovision Song Contest für internationale Fernsehunterhaltung. So mancher Song, der eigens für die Show komponiert wurde, schafft es anschließend auch ins Repertoire der großen Radiosender. Doch was macht die Veranstaltung eigentlich so erfolgreich? Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Merkmale, die dabei eine Rolle spielen.
Relikt alter Fernsehunterhaltung
Als der ESC 1956 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, handelte es sich um eine wahre Sensation. Denn zum ersten Mal war es technisch möglich, eine internationale Show für ein großes Fernsehpublikum zur Verfügung zu stellen. Das Sendegebiet, welches der ESC erreichen konnte, wuchs in der Folge dessen immer weiter an.
Inzwischen ist die Glanzzeit der großen abendfüllenden Shows aber schon längst wieder Geschichte. Dennoch ist es dem Eurovision Song Contest gelungen, sich zwischen all den modernen Alternativen zu halten. Und viele Zuschauer wissen genau diesen Charme der guten alten Zeit zu schätzen und hoffen darauf, dass dieser noch möglichst lange erhalten bleiben kann.
Konkurrenzfähige Acts aus allen Ländern
Spannung ist während der Show ebenfalls garantiert, denn viele Kandidaten haben eine Chance auf den Sieg. So zeigen auch die Eurovision Song Contest Quoten immer wieder ein knappes Bild. Nur selten gibt es einen einzigen Favoriten, der mit dem Sieg in der Show in Verbindung gebracht werden kann. Stattdessen sind es gleich mehrere Länder, die sich mit ihrem Act in eine aussichtsreiche Position bringen können.
Genau diese Spannung ist eine der großen Stärken, die zum langen Erfolg des ESC beitragen konnte. Auf der anderen Seite vermissen viele die musikalische Vielfalt, wie sie den Wettbewerb zum Beispiel noch zur Jahrtausendwende auszeichnete. Heute wirken praktisch alle Auftritte wie einfache Pop-Songs, die nach der gewissen ESC-Formel komponiert wurden. Doch häufig gibt der Erfolg durch ein gutes Abschneiden den Künstlern Recht, die sich um einen solchen Auftritt bemühen. Falls die Gestaltung in Zukunft gar zu einseitig wird, könnte dies jedoch die Zielgruppe des Wettbewerbs im Laufe der Zeit verkleinern. Hier wird sich die Frage stellen, wie die Verantwortlichen mit der für sie neuen Situation umgehen.
2021 soll es weitergehen
Im Jahr 2020 mussten die Zuschauer erst einmal auf all diese Vorteile des ESC verzichten. Denn aufgrund der Coronakrise war es für die Verantwortlichen nicht möglich, ein tragfähiges Konzept auf die Beine zu stellen. Um die Zuschauer nicht komplett zu enttäuschen, wurde in der Folge zumindest für ein alternatives Programm gesorgt.
Auf der anderen Seite steht die Fortsetzung des ESC in ihren Grundzügen schon fest. Im Jahr 2021 wollen die Verantwortlichen genau so weitermachen, wie es eigentlich geplant war. Im Mai steht dann die Austragung in Rotterdam an. Noch unklar ist, ob bis dahin auch wieder Zuschauer in die Arena gelassen werden dürfen. Sollte sich bis dahin nichts an der Situation verändern, so ist damit zu rechnen, dass nur die Verfolgung am TV-Bildschirm als Option verfügbar bleibt. Eingefleischte Fans dürfte aber schon dieser Fortschritt freuen, um nicht noch ein zweites Jahr infolge auf den Wettbewerb verzichten zu müssen.
Beitrag vom: 10. August 2020